William Wordsworth

 

http://www.bruck-grossglockner.at/buergerservice/aktuelles.html

 

 

 

In Übersetzungen von

Alexander Bahrt

 

 

 

 

Auf der Westminster Bridge

Nichts feineres zu zeigen hat die Erde:
Wer ginge dran vorbei noch nicht gerührt
Ein Anblick majestätisch; ungekürt:
Zu einem neuen Kleid der Stadt sie werde

Des Morgens Schönheit, schweigende Gebärde,
die Turm, Theater, Schiff und Dom berührt
sich weit in Felder, hin zum Himmel spürt
Die Luft so breit und rauchlos; kaum Beschwerde:

Nie ist die Sonne schöner hingetaucht
zur Neugeburt von Bergen, Fels und Tal
Die Ruhe rings fühl ich zum ersten Mal

Nie glitt des Flusses Wille unverbraucht:
Mein Gott! Die Häuser liegen noch in Träumen
Ihr werdet all die stille Pracht versäumen.

 

 

 

 

Die Welt ist zuviel mit uns

Ob früh, ob spät: verbrauchen und berauben;
vergeudet ist die Kraft: mit uns zuviel
die Welt, und sie zu schänden nur zum Ziel;
Nur weg gegeb’ne Herzen, bitt’re Trauben!

Die See wird Vater Mond allzeit erlauben,
in ihr zu weilen, immer wie im Spiel
vom Wind gepflückte Blume sanfter fiel;
Allein, wir sehen’s nicht, um es zu glauben;

Es rührt uns nicht - Mein Gott! - Ich wollt, ich wär
ein Heide, der an altem Glauben säugte, -
könnt’ ich auf brachen Feldern fröhlich stehen,

Die Bilder, die mir kämen, nicht so leer:
Proteus aus der Gischt des Meeres äugte;
das Muschelhorn Tritons’ würd’ ich erspähen.